Ernährungswissenschaften Studium NC & Inhalte
Bevor sich im 17. und 18. Jahrhundert die Naturwissenschaften langsam etablierten, war die Idee einer gesunden Lebensweise eine Frage des Kulturkreises, in dem man sich befand. Traditionen legten fest, was gegessen wurde und was nicht. Verhaltensweisen, die auf bloßen Überlieferungen beruhen, enthalten zwar oft einen wahren Kern, ansonsten aber auch viel Willkür, die sich sogar schädigend auf die Gesundheit auswirken kann. Den modernen Begriff der gesunden Ernährung gab es nicht, und die Arbeiterklasse musste sich ohnehin schon aufgrund der schweren physischen Belastung bei der täglichen Arbeit auf einen frühen Tod einstellen.
Einhergehend mit der Aufklärung und ersten demokratischen Bestrebungen wurde die Gesundheit überhaupt erst ein Recht für Jedermann. Heute ist Gesundheitsbewusstsein ein globales Phänomen, in dem vor allem die Frage nach einer qualitativ hochwertigen und ausgewogenen Ernährung eine große Rolle spielt. In einer aufgeklärten Welt soll all das natürlich wissenschaftlich fundiert sein. So sind es vor allem die Ernährungswissenschaften, die hierfür die notwendigen Grundlagen liefern.
13 Hochschulen für angehende Ernährungswissenschaftler
Anbieter | Studium | Webseite |
Food Sciences, Master |
www.haw-hamburg.de | |
Ernährungstherapie und Ernährungsberatung, Bachelor of Science |
www.srh-gera.de | |
Ernährungswissenschaft, Bachelor of Science |
www.uni-potsdam.de | |
Medizinische Ernährungswissenschaften, Bachelor of Science | www.uni-luebeck.de | |
Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft, Master of Science |
www.fh-muenster.de | |
Humanernährung, Master of Science |
www.lwf.uni-bonn.de | |
Ernährungswissenschaften, Bachelor of Science |
www.uni-giessen.de | |
Ernährungswissenschaft, Bachelor of Science |
www.uni-hohenheim.de | |
Ernährungswissenschaften, Bachelor of Science |
www.hs-niederrhein.de | |
Ernährungswissenschaften, Bachelor of Science |
www.studienangebot.uni-halle.de | |
Ernährungswissenschaften, Bachelor of Science |
www.uni-jena.de | |
Clinical Nutrition, Bachelor of Science |
www.praxishochschule.de | |
Ernährungswissenschaft, Bachelor of Science |
www.sf-ernaehrung.wzw.tum.de |
Die Voraussetzungen für das Studium
Nicht jede Universität legt einen Numerus clausus zugrunde. Doch die allgemeine Hochschulreife ist immer Pflichtvoraussetzung. Einen NC verlangen beispielsweise die Universitäten folgender Städte: Jena, Bonn oder Halle-Wittenberg.
Doch auch echtes Interesse am Studiengang, an den Grundlagen Molekularbiologie, Physiologie oder Anatomie sowie an den eigentlichen Fragestellungen der wissenschaftlich fundierten Ernährungslehre sind unbedingt mitzubringen.
Nicht jede Universität legt einen Numerus clausus zugrunde.
Nach Abschluss Deines Studiums wirst Du dafür allerdings auch mit guten Berufs- und Verdienstmöglichkeiten belohnt, im Bereich der Naturwissenschaften keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Ob in der medizinischen Grundlagenforschung, der Produktentwicklung, der Lebensmittelprüfung oder der Entwicklungshilfe, die zu erwartenden Bruttogehälter schwanken immerhin durchschnittlich zwischen 2800 und 6000 Euro.
Inhalte des Ernährungswissenschaften Studiums
Das Studium befasst sich mit der Frage danach, wie sich eine effiziente Ernährung zusammensetzt und wie sich deren einzelne Bestandteile dabei auf den menschlichen Organismus auswirken. Es ist dabei unverzichtbar, über ein grundlegendes Verständnis verwandter Naturwissenschaften zu verfügen. Sie sind daher ein Bestandteil der ersten Semester Deines Studiums.
Erste wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse darüber, wie genau organische Substanzen, die die Nahrung ausmachen, aufgebaut sind, in welche Grundbausteine sie sich zerlegen lassen und welche Eigenschaften Moleküle, wie zum Beispiel Vitamine, haben, verdanken wir der Chemie. Die Reaktionseigenschaften chemischer Verbindungen sind jedoch ohne Zuhilfenahme der Physik und verwandter Naturwissenschaften nicht zu entschlüsseln. Daher beinhaltet das Studium der Ernährungswissenschaften, das erst seit den 1950-er Jahren eine eigenständige Forschungsdisziplin darstellt, all diese Fachrichtungen und wird folglich sogar selbst den Naturwissenschaften zugerechnet.
Derzeit bieten bundesweit dreizehn Universitäten die Fachrichtung Ernährungswissenschaften an. Dabei handelt es sich immer um ein Bachelor-Master-Studium, das in manchen Fällen auch einen Numerus clausus (NC) voraussetzt, der im Durchschnitt zwischen 1,6 und 2,0 liegt und damit nicht ungewöhnlich hoch angesiedelt ist. Mit dem Bachelor of Science (B. Sc.) verfügst Du über eine vollwertige abgeschlossene Ausbildung, die Dir vielfältige berufliche Tätigkeitsfelder eröffnen kann. Willst Du allerdings selbst unmittelbar an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen beteiligt sein, empfiehlt es sich, ein Masterstudium anzuschließen, dem dann bei Interesse sogar eine Promotion folgen kann.
Der N liegt im Schnitt zwischen 1,6 und 2,0
Allgemein gilt, dass der Bachelor-Studiengang besonders viel Konzentration und Durchhaltevermögen erfordert, denn hier werden auch die Grundlagen der Physik, Mathematik, Statistik, organischen Chemie und der Biochemie vermittelt. Der Master-Studiengang erlaubt Dir hingegen deutlich mehr Flexibilität, Dich inhaltlich gemäß Deiner besonderen Interessen ausrichten zu können. Praktisches Arbeiten nimmt nun einen deutlich höheren Stellenwert ein, um Dich im selbstverantwortlichen Forschen zu schulen.
Das Bachelorstudium wird Dir nicht nur Fragen zur chemischen Zusammensetzung unserer Nahrung vermitteln, sondern sich auch mit der Herstellung von Lebensmitteln auseinandersetzen. Als Ernährungswissenschaftler musst Du zudem wissen, welche Substanzen darin unter welchen Bedingungen schädigende Auswirkungen auf den Organismus haben, wie sich Giftwirkungen entfalten können und inwiefern die hygienischen Umstände der Lebensmittelherstellung und deren anschließende Lagerung die Nahrungsqualität beeinflussen können. Insbesondere die Mikrobiologie, die sich mit der Vielfalt und den Eigenschaften von Bakterien, Pilzen und Viren befasst, vermittelt ein Verständnis davon, welche Mikroorganismen unser Essen bereichern und welche zu dessen Verderbnis führen. Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln bedeutet dabei immer, unwillkommene Mikroorganismen auszugrenzen oder effizient abzutöten.
Das weitere Studium, sowohl im Bachelor-Studiengang, jedoch vor allem im darauf aufbauenden Masterstudium, erlaubt Dir, Dich Deinen Interessen gemäß zu spezialisieren. Da die Lebensmittelhygiene nicht nur durch Mikroorganismen, sondern auch durch Parasiten negativ beeinflusst werden kann, belehrt Dich die Parasitologie über die Gefahren, die dem Konsumenten beispielsweise durch Band- und Fadenwürmer drohen. Doch auch Beratungspsychologie, Qualitätsmanagement, Ernährungssoziologie und Marketing sind Schwerpunkte, die ein Ernährungswissenschaftler belegen kann.
Allgemein besteht oft auch die Möglichkeit, sich auf dem Umwege über verwandte Studiengänge im Bereich der Ernährungswissenschaften zu etablieren. So ist es Absolventen des Studiums verwandter Naturwissenschaften bei Nachweis entsprechender Schwerpunkte in ihren Studienfächern unter Umständen möglich, in den Ernährungswissenschaften zu promovieren.
Kostet das Ernährungswissenschaften Studium Geld?
Obgleich bundesweit keine Studiengebühren für ein Erststudium mehr erhoben werden, sind Hochschulstudiengänge in der Regel dennoch kostenpflichtig. Fällig werden sogenannte Semesterbeiträge, die von Universität zu Universität unterschiedlich hoch sein können. Die pro Semester zu entrichtenden Kosten setzen sich zum Beispiel zusammen aus Beträgen für die Studierendenschaft, das Studentenwerk sowie einer Verwaltungsgebühr.
An der TU Berlin ist zudem ein obligater Preis für ein Semesterticket zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu tragen, außerdem fallen zusätzlich Gebühren an, die dem Sozialfonds zu diesem Semesterticket zugute kommen. Auf Antrag besteht in Berlin jedoch die Möglichkeit, eine Befreiung von der Ticket-Pflicht formell zu beantragen. Die verbliebenen Kosten betragen dort dann immerhin noch 113,19 Euro. Aber vergiss nicht, dass auch Deine private Lebensführung bezahlt sein will. Daher nutzen viele Studenten die Möglichkeit, in der vorlesungsfreien Zeit durch Nebentätigkeiten Geld hinzuzuverdienen.
Es gibt jedoch auch Alternativen, die Dir eine finanzielle Unterstützung des Studiums ermöglichen können. Das Bafög beispielsweise ist im Grunde ein Kredit, den Du nach Ablauf Deines Studiums teilweise zurückbezahlen musst, wohingegen Stipendien diverser Studienstiftungen keiner Rückzahlung bedürfen, jedoch von guten Leistungen abhängig sind. Im Übrigen solltest Du auch überprüfen, ob Elternteile zur finanziellen Unterstützung Deiner Ausbildung bereit oder sogar verpflichtet sind.
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